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DR. HERIBERT WAITZER, MSC - FACHARZT INNERE MEDIZIN & SPORTMEDIZIN

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HRV-Analyse (Herzratenvariabilitätsmessung)


Die Messung der Herzratenvariabilität liefert faszinierende Einblicke in die sonst unbewusste Welt der inneren Steuerungsvorgänge. Das erlaubt uns die eigenen Stärken noch weiter auszubauen und zu sehen, wo es Unterstützung braucht.

Information und Terminvereinbarung unter: drheribertwaitzer@gmail.com oder T: +43 (2742) 34 84 30.




Wo liegt der Nutzen der Untersuchung?


Um seine Ziele zu erreichen und Herausforderungen zu meistern, braucht es Energie und aktives Verhalten auf der einen Seite und die Fähigkeit die Ressourcen wieder aufzubauen auf der anderen Seite. Man kann nur auf Dauer erfolgreich sein, wenn man seine Potentiale aber auch jene Bereiche, die noch eine weitere Unterstützung brauchen, kennt. Die Analyse der Herzratenvariabilität erlaubt einen Blick in die sonst unbewussten Regulationsvorgänge in uns. Das tiefere Verständnis dieser inneren Steuerungsmechanismen ermöglich es, gezielter und intensiver über äußere Störfaktoren nachzudenken, die in der Lage sein können, die autonomen Vorgänge in uns zu beeinflussen.

Grundlagen


Bei genauer Vermessung der zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Herzschlägen erkennt man, dass die Herzschläge nicht ganz regelmäßig kommen, sondern um einige Millisekunden variieren. Diese Regulationsbreite des Herzens steht mit der Fähigkeit flexibel auf unterschiedliche Herausforderungen zu reagieren in Verbindung. Bei Krankheiten, im Alter und bei Überlastungsreaktionen verliert das Herz die Variabilität zwischen den Herzschlägen. Die Steuerung des Herzens erfolgt über das vegetative Nervensystem. Man unterscheidet das sympathische System, das der Aktivierung und Leistungsbereitschaft dient und das parasympathische System, das für Entspannung und Regeneration sorgt. In der HRV Analyse führt der Parasympathikus zu einer Steigerung der Variabilität und der Sympathikus zu einer Verminderung der Variabilität. Bei gesundheitlichen Schädigungen ist zuerst immer der Parasympathikus betroffen. Es kommt somit in diesen Situationen, wie bereits oben beschrieben, zu einer Verminderung der Variabilität.

Was ist zu berücksichtigen?


Das sensible Thema unserer vegetativen, unbewussten Prozesse braucht einen besonders sorgsamen Umgang mit der Methode. Da es sich um eine verfeinerte Analyse eines EKG Signals handelt, gibt es mehrere Punkte, die unbedingt berücksichtigt werden müssen, um zu gültigen Aussagen zu kommen:

1) Qualitativ hochwertige EKG Aufzeichnung mit einer sehr hohen Genauigkeit in der Darstellung der EKG Kurve und das über 24 Stunden. Das erreicht man nur mit Geräten, die in der Lage sind, mit einer hohe Abtastrate aufzunehmen.

2) Berücksichtigung der medizinischen und insbesondere der kardiologischen Gesamtsituation durch einen erfahrenen Mediziner, da Erkrankungen, einzelne Medikamente oder auch bestimmte Herzrhythmusstörungen die Auswertung unbrauchbar machen können.

3) Vermeidung von Überinterpretationen. Die Methode kann viel und liefert faszinierende Einsichten. Das Übersetzen der technischen Messwerte in allgemein verständliche Aussagen muss aber am Boden der medizinischen Wissenschaft bleiben.

Was wird letztendlich durch die Herzratenvariabilitätsmessung dargestellt?


Innere Vorgänge wie zum Beispiel Blutdruck oder Sauerstoffgehalt im Blut werden durch Rückkoppelungsvorgänge von vegetativen Zentren im Gehirn geregelt. Von diesen Zentren laufen auch die Nervenfasern des Parasympathikus und Sympathikus zum Herzen. Wenn man die Herzratenvariabilität misst, bekommt man nicht nur eine Information über die Arbeitesweise des Herzens sondern vielmehr eine Darstellung des gesamten vegetativen Systems des ganzen Körpers gleichsam auf der Bühne des Herzens.

Erläuterung der Darstellung


Das EKG wird in jeweils 5 Minuten Abschnitte unterteilt. Für jeden Abschnitt wird das Frequenzspektrum dargestellt mit dem die Änderungen der Herzfrequenz auftreten. Dabei entsprechen Änderungen die mit einer Frequenz von unter 0,1 Herz auftreten Einflüssen des Sympathikus und Änderungen mit einer Frequenz bis 0,4 Herz dem Parasympathikus. Die Intensität (= Amplitude) der Schwingungen ist farbig dargestellt – dabei bedeutet blau die höchste Intensität, rot eine mittlere und gelb eine schwache Intensität. Diese sehr anschauliche Darstellung wird auch oft als "fire of life" – als eine Darstellung des "Lebensfeuers" bezeichnet.



Mit diesem Bild des Lebensfeuers vor Augen erscheint es spontan einleuchtend, dass man bei dem obigen Bild von einem Zustand voller Energie und bei dem unteren Bild von eher ausgebrannt sprechen kann.



Wie schafft man den Transfer der Informationen aus der HRV in das Alltagsleben? Die entscheidende Frage ist, wie immer, wofür macht man diese Untersuchung? Die Erfahrung zeigt, dass die Daten über das eigene vegetative Innenleben eine große Faszination ausüben und sofortige Überlegungen nach sich ziehen, wie man die "Flammen des Lebensfeuers" stärken kann. Entweder hat man dann ohnehin schon Wünsche was man ändern möchte und ist in der Umsetzung nun bekräftigt oder man begibt sich auf einen Suchprozess. Dabei kann es manchmal hilfreich sein, sich durch Coaching oder Fachberatung unterstützen zu lassen. Ganz wichtig erscheint mir aber, auch zu sehen, wo die Ressourcen bereits vorhanden sind, um die dann auch im Bedarfsfall zu nutzen.

Literatur:
Eller-Berndl, Doris (2010) Herzratenvariabilität. Wien: Verlagshaus der Ärzte




   

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